Auf dieser Textseite geht es um die Stadtgeschichte von Hatneggen dem heutigen Hattingen an der Ruhr.
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990: In einer Urkunde des Stifts Essen wird der Reichshof Hatneggen (das heutige Hattingen) mit seiner Kapelle erstmals erwähnt.
1054: Heinrich III. schenkt dem Stift Essen 10 Hufe im Dorf Holthausen.
1193-1199: Die Isenburg wird vom Grafen von Hövel, Arnold von Altena sowie dessen Bruder, dem Kölner Erzbischof Adolf I., errichtet. Sie liegt strategisch günstig zwischen der Hauptstadt des Erzbistums Köln und der Hauptstadt des Herzogtums Westfalen, Soest.
1227: Graf Adolf von der Mark lässt die Burg Blankenstein errichten.
1335: Graf Adolf II. von der Mark, Ur-Ur-Enkel von Adolf I., legt den Grundstein für Haus Kliff. Das Haus Kliff war ein Rittergut bei Hattingen und diente zur Überwachung von Überfahrten auf und an der Ruhr. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Seniorenwohnanlage die Birchelsmühle.
1396: Graf Dietrich von der Mark erlaubt den Hattingern die Errichtung einer Stadtbefestigung. Das sogenannte Befestigungsprivileg gilt allgemein als Erhebung Hattingens zur Stadt, da es die Einwohner des vorher ungeschützten Ortes zu Bewohner einer burgähnlichen Anlage, zu Bürgern, erhebt. Die ersten Befestigungen bestehen noch aus Flechtwerk zwischen Eichenpfosten, da Dietrich den Hattingern nicht das Recht verleiht, auch Steine für die Stadtmauer abzubauen.
1406: Der Stadt wird das Privileg des Weinzapfens verliehen.
1424: in der Folge der Auseinandersetzung Graf zur Mark), wird die Stadt bis auf zwei Häuser bei der Eroberung durch bergische Truppen vollständig abgebrannt. Die Stadt muss neu aufgebaut werden.
1429: Folgt bereits ein weiterer Stadtbrand, unter anderem wird die Kirche stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass die größten Teile ihres Baus aus der Zeit nach 1450 stammen.
1435: Die Stadt erhält das Privileg, Wochen- und Jahrmärkte veranstalten zu dürfen.
1486: Herzog Johann verleiht Hattingen am 24. Mai 1486 das Privileg der Kannakzise. Die beiden Bürgermeister und der Rat erhalten das Recht, eigene Gesetze und Statuten zu erlassen. Ebenso dürfen sie ab 1486 Steine brechen, um die Stadtbefestigung zu verstärken.
Ab 1500: Ersetzen die Hattinger den vorherigen Eichen-Flechtwerk-Wall durch eine doppelte Steinmauer mit Graben. Es gab sieben Stadttürme (darunter den Bruchtorturm, Wingartsturm, kleiner Turm, Lucker Turm, Fangturm) und fünf Tore (Bruchtor, Heggertor, Holschentor, Steinhagentor, Weiltor).
1554: Hattingen wird zur Hansestadt.
1576: Am Untermarkt wird das heutige Alte Rathaus fertiggestellt.
1611: Bau des Bügeleisenhauses am heutigen Haldenplatz.
1614 Mit dem Vertrag von Xanten kommt Hattingen unter brandenburgische Verwaltung.
1662: Drost Johann Georg von Syberg, beantragt den Abbruch der Burg Blankenstein.
1666: Der Vertrag von Kleve beendet den Klevischen Erbfolgestreit. Die Grafschaft Mark fällt, inklusive Hattingen, endgültig an Brandenburg.
1720: Die Bürger erheben sich gegen preußische Soldatenwerber.
1757: Im Siebenjährigen Krieg besetzen französische Truppen Hattingen,
von 1757 bis 1762.
1780: Ein wichtiger Schritt in Sachen der Infrastruktur, die Ruhr wird schiffbar gemacht.
1820: Der Besitzer von Haus Kliff errichtet eine Ruhrschleuse.
1838: Die Sparkasse Hattingen wird gegründet, spüren der Gründung sind noch immer unweit des Bügeleisenhauses erhalten.
1841: Die Chaussee wird gebaut, die später Sprockhöveler Straße, Reichsstraße 51 und heute Bredenscheider Straße heißt.
1854: Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode vom Rittergut Bruch in Welper erwirbt 1854 die ersten 76 Morgen Land zur Errichtung der Henrichshütte und legt somit den Grundstein zum Einzug der Schwerindustrie. Obwohl das Eisenflöz sich schnell erschöpft, trägt die günstige Lage direkt an der Ruhr dazu bei, dass die Produktion der Henrichshütte über 100 Jahre lang die Wirtschaft des Ortes dominiert.
1865: Die Chaussee Hattingen–Blankenstein–Steinenhaus wird eröffnet.
1868: In der Scheune des Brennereibesitzers Weygand bricht am 7. August 1868 ein Brand aus. Am Ende waren zehn Häuser und Werkstätten mehr oder minder zerstört. Wenige Wochen später wurde die Freiwillige Feuerwehr Hattingen gegründet.
1869: Die Ruhrtal-Bahn bindet Hattingen an das Eisenbahnnetz an.
1870: Der Hattinger Bahnhof wird eröffnet, er liegt an der Bahnhofstraße und ist heute bekannt als "alter" Bahnhof. Heute wird das Gebäude als Restaurant genutzt.
1907: Hattingen wird elektrifiziert.
1912: Das von der Elektrizitätswerk Westfalen AG und der Stadt Barmen errichtete Gemeinschaftswerk Hattingen geht in Betrieb.
1925: Die Koster Brücke eine wichtige Verbindung zwischen Bochum und Hattingen wird mit einer Länge von 311,60 m eröffnet.
1929: Im Rahmen einer großen Kommunalreform wird der bisherige Landkreis Hattingen, in den neu gebildeten Ennepe-Ruhr-Kreis eingliedert, und ist somit eine der 9 Kreisangehörigen Städte.
1932: Die politischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik erreichen Hattingen. Während die Arbeiter der Henrichshütte vorwiegend in KPD und SPD organisiert sind, unterstützt Betriebsleiter Arnold, nominell Mitglied der DNVP, schon früh die NSDAP sowohl finanziell auch durch seinen lokalen Einfluss. 1932 erschießt ein SA-Trupp einen kommunistischen Aktivisten aus einem fahrenden Auto heraus. Zur Totenfeier kommen 10.000 Arbeiter aus Hattingen, Bochum und der weiteren Umgebung.
1933: Am 28. März 1933 ernennt die Stadt Hattingen Herrn Adolf Hitler zum Ehrenbürger. Nach der Machtübergabe beginnen die Nationalsozialisten systematisch gegen die in Hattingen starken Sozialdemokraten und Kommunisten vorzugehen. Am 2. Mai 1933 verhaftet die SA den Gewerkschaftsgeschäftsführer und löst im Rahmen der Gleichschaltung auch die freien Gewerkschaften in Hattingen auf.
1939: Während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus sind Zwangsarbeiter in Hattingen beschäftigt, hier vor allem auch wieder in der Henrichshütte, der ab Kriegsbeginn in der Rüstungsproduktion eine besondere Stellung zukommt.
1941: Die ersten Hattinger Juden werden am 28. Juni 1941 in der Gewehrfabrik an der Ruhrbrücke ghettoisiert. Im April und Juli 1942 werden sie in drei Transporten größtenteils nach Zamosc und Theresienstadt deportiert und ermordet.
Ende 1944: Besteht die Belegschaft der Heinrichshütte zu fast 50 % aus französischen, serbischen und sowjetischen Kriegsgefangenen, belgischen, italienischen, niederländischen und polnischen Zivilarbeitern sowie italienischen Militärinternierten. (Militärinternierter war ein gegenüber einem Kriegsgefangenen privilegierter Status für bestimmte Gruppen von Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg von Deutschland gefangengehalten wurden.)
1945: Am 14. März 1945 erfolgt ein schwerer Angriff sowohl auf Hattingen als auch auf die Henrichshütte unter dem Einsatz von 1200 Sprengbomben. Hierbei werden 144 Menschen getötet und die Stromversorgung vernichtet. Nur vier Tage später, am 18. März 1945, erfolgt ein erneuter Angriff mit 800 Sprengbomben, bei dem 30 Menschen sterben und die Wasserversorgung zerstört wird.
Nach Kriegsende werden 356 Todesfälle nachgewiesen, davon 20 % aufgrund schlechter Lebensbedingungen und 31 Fälle gewaltsamen Todes. Die Dunkelziffer ist unbekannt – so ordnet das Landratsamt in Schwelm am 11. April 1945 in der Aktion Richard sowohl die Vernichtung von Aktenbeständen als auch die Auflösung der in Hattingen bestehenden Lager an.
1959: Seit dem 1. November 1959 fließt die Ruhr wegen einer Umverlegung zur Erweiterung des Werksgeländes der Henrichshütte in einem anderen Arm.
1970: Blankenstein, Bredenscheid-Stüter, Niederelfringhausen, Oberelfringhausen, Oberstüter und Winz werden eingemeindet. Das heutige Hattingen besteht aus 11 Stadtteilen.
In den 1970ern beginnt der damalige Inhaber Thyssen mit dem langsamen Abbau der Henrichshütte. Zwischen 1976 und 1986 geht ein Drittel der ehemals 24.000 Arbeitsplätze in der Stadt verloren. Auch die Eröffnung der neuen Koster Brücke 1980, um die Henrichshütte besser an das Verkehrsnetz anzubinden, kann den Trend nicht anhalten.
1986: Die Thyssen AG legt ab Herbst 1986 in mehreren Phasen die Henrichshütte still. Trotz des Widerstandes aus der gesamten Region wird mit der letzten Schicht vom 18. Dezember 1987 die Geschichte einer 133-jährigen Hochofen-Tradition beendet. In den folgenden Jahren werden größere Teile der Anlage gesprengt, so 1994 der Gasometer und 2005 das Stahlwerk.
1996: Drei Menschen aus Eisen, Skulpturen des polnischen Bildhauers Zbigniew Frączkiewicz, verbleiben zum Angedenken an die Stahlproduktion Henrichshütte an der Stadtmauer. Ein kleines Abbild eines der drei Eisenherren, steht in der Hattinger Altstadt vor dem alten Rathaus am Untermarkt.
1998: Der Bau der Ruhrbrücke, die Hattingen Mitte mit dem Stadtteil Winz-Baak verbindet beginnt.
2002: Einweihung der neuen Ruhrbrücke Hattingen, mit einer Länge von 233,5 m die längste Stützweite beträgt 68 m.
2009: Das Reschop Carré wird eingeweiht, auf dem Gelände befand sich früher die Brennerei Weygand. Die Bau- und Finanzierungspläne waren seit Sommer 2000 diskutiert worden. Das Center wurde am 2. April 2009 eröffnet, unter den ersten Geschäften befanden sich Saturn, H&M und C&A, im Mai 2009 folgte die Stadtbibliothek Hattingen. 2012 erwarb der Vermögensverwalter Aviva Investors aus London das Einkaufszentrum vom Projektentwickler Concepta.
Einige Text Auszüge stammen aus der Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Hattingen